Erdwärme kann sowohl zur Wärme- als auch zur Stromgewinnung verwendet werden. Im ersten Fall spricht man von einer direkten, im zweiten von einer indirekten Nutzung. Bei beiden Nutzungsformen wird die Wärme entweder über einen Erdwärmekollektor oder über eine Erdwärmesonde gewonnen. Während Erdwärmekollektoren als horizontales Rohrnetz rund 20 cm unter der örtlichen Frostgrenze (in ca. 1 bis 1,5 m Tiefe) verlegt werden, muss eine Erdwärmesonde in 60 bis 100 m Tiefe angebracht werden. Dazu ist eine Erdwärmebohrung notwendig. Für das Verlegen von Erdwärmekollektoren reicht meistens eine Grabung aus.

Die Nutzung von Erdwärme ist sowohl wirtschaftlich als auch umweltfreundlich. Im Gegensatz zu anderen Heizsystemen ist der Ausstoß von Kohlendioxid um rund 30 % geringer, außerdem können die laufenden Heizkosten um bis zu 75 % gesenkt werden. Der Nutzer ist zudem unabhängig von steigenden Strom- und Brennstoffpreisen. Gerade hier liegt ein entscheidender Vorteil gegenüber Öl-, Gas- und Pelletheizungen. Darüber hinaus kann Erdwärme auch zum Kühlen verwendet werden, sodass mittels einer Erdwärmebohrung zusätzlich die Stromkosten für eine Klimaanlage gespart werden können.

Eine Erdwärmeheizung kann dem Boden prinzipiell so lange Wärme entziehen, wie dessen Temperatur über dem absoluten Nullpunkt von –273,15 °C liegt, ihre Effizienz erhöht sich jedoch mit steigender Temperatur. Der Einsatz einer Erdwärmesonde ist also zumindest physikalisch gesehen effizienter als der eines Erdwärmekollektors. Allerdings ist die Durchführung einer Erdwärmebohrung auch teurer als das Verlegen von Kollektoren, sodass über die tatsächliche Wirtschaftlichkeit individuell entschieden werden muss.

Quellenangabe: www.kaeuferportal.de

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